Ein praxisorientierter Ratgeber für die Realisierung von Digitalisierungsprojekten und den langfristigen Wandel zum digitalen Unternehmen.
Der Fortschritt in der IT ist von Entwicklungsschritten geprägt, die eine markante Veränderung des Umgangs mit der Technologie zur Folge hatten. Beispiele hierfür sind Personal Computer, E-Mail, das Internet oder das Smartphone. Einen ähnlichen Schritt erleben wir mit der fortschreitenden Digitalisierung. Nur ist es diesmal statt einer einzelnen technologischen Neuerung die Adoption von Technologie auf breiter Ebene. Darin liegen Chance und Risiko für die Unternehmen. Statt jahrelanger Forschungsprojekte können Innovationen heute schnell und kosteneffektiv validiert und entweder verworfen oder weiterentwickelt werden. Dies steigert den Druck, dass ein Mitbewerber unaufholbare Marktvorteile entwickelt.
Und nun wird den Unternehmen suggeriert, dass Sie unbedingt die digitale Transformation starten müssen, weil sonst morgen ein anderes Unternehmen den Markt disruptiert und einen selbst obsolet macht. Statt dieser Horrorszenarien bietet sich ein kritischer Blick auf das eigene Unternehmen und den Umgang mit der verfügbaren Technologie an. Weder den Kopf in den Sand stecken noch in Panik ausbrechen sind probate Mittel, um der Digitalisierung zu begegnen.
Das Motto heutiger Unternehmen sollte lauten: Wir meinen es Ernst mit digitalisieren!
Eine Unterteilung der Digitalisierung in drei Phasen erleichtert es, die Position des eigenen Unternehmens einzuschätzen. Ausgehend von der Position kann ein Unternehmen eine Zielvision definieren und darauf hinarbeiten oder erstmal die Grundlagen der Digitalisierung schaffen.
Die digitale Optimierung zielt darauf ab, die Computerisierung und Konnektivität zwischen den einzelnen Arbeitsstellen im Unternehmen zu realisieren. Im Prinzip geht es darum, Informationen bereitzustellen und dadurch wiederum Messpunkte für die Datenerhebung zu schaffen. Ein Beispiel hierfür ist ein Tablet, welches Produktionsaufträge in der Fertigung an der Maschine bereitstellt und gleichzeitig als Medium für die Betriebsdatenerfassung dient.
Die Konnektivität betrifft Technik (Maschinen liefern Informationen) wie auch Prozesse (Abläufe über Systeme). Statt einen Fertigungsauftrag isoliert pro System zu betrachten, wird dieser vom Bestellsystem über Produktionsplanung, Ausführung bis hin zur Auslieferung und schlussendlich auch im Falle einer Reklamation begleitet. In jedem dieser Schritte fallen wichtige Informationen an, die nur durch eine systematische Datenverarbeitung nutzbar gemacht werden.
Nachdem in der Phase der digitalen Optimierung Transparenz im Unternehmen hergestellt wurde, kann in der digitalen Transformation der nächste Schritt in Angriff genommen werden. In dieser Phase stellen wir uns die Fragen:
Aus der Optimierung und der Transformation münden schlussendlich die Möglichkeiten einer grundlegenden Innovation und neuer Geschäftsmodelle. In der Regel versteht man darunter neuartige Einnahmequellen wie zum Beispiel Serviceleistungen zu Produkten. Doch die Disruption geht weit darüber hinaus.
Es muss nicht gleich ein neues Geschäftsmodell sein. Die aktive Auseinandersetzung mit der eigenen Position in der Digitalisierung und die Ableitung von geeigneten Massnahmen sind Schritte, die zwar nicht notwendigerweise Revolutionen auslösen, aber notwendig sind, um fit für die Zukunft zu sein.